Tabuthema und Last im Quadrat
Hätten Sie´s gedacht? Vergrößerte Hämorrhoiden (inklusive der Begleitbeschwerden) sind eine der häufigsten und gleichzeitig verschwiegensten Volkskrankheiten. Fast jeder zweite Deutsche über 50 Jahren ist betroffen! Hämorrhoiden – ein ringförmiges, von Gefäßen durchzogenes Schleimhautpolster – hat jeder von uns. Sie unterstützen den Schließmuskel am After und verhindern so den Austritt von Flüssigkeit und Gasen. Bei einem Hämorrhoidal-Leiden ist das Gefäßpolster vergrößert, „ausgeleiert“ und ragt teilweise aus dem After heraus. Nässen, Jucken und Brennen sowie schmerzhafter Stuhlgang sind typische Symptome.
Vorneweg: Zur gesicherten Diagnose suchen Sie einen Proktologen (Spezialist für anorektale Erkrankungen) auf, um auch andere Erkrankungen auszuschließen. Klassisch werden akute Beschwerden meist mit Salben, Cremes und Zäpfchen behandelt, um den Schmerz und die Entzündung zu bekämpfen. Die Naturheilkunde bietet eine Reihe weiterer Möglichkeiten, sowohl zur Linderung als auch vorbeugend.
Ernährung: überwiegend basische und ballaststoffreiche Kost, viel Obst und Gemüse, Vollkorn, Nüsse, Quellmittel wie Leinsamen, Flohsamen, Weizen- oder Haferkleie; außerdem reichlich trinken.
Bewegung: um den Kreislauf anzukurbeln, den Schließmuskel und Beckenboden zu trainieren und die Verdauung in Gang zu bringen
Stuhlgang: nicht pressen und nicht anhalten, außerdem nach jedem Toilettengang mit weichem Papier und ggf. Einmalwaschlappen oder lauwarmem Wasser sanft reinigen.
Heilpflanzen: insbesondere in akuten Phasen lauwarme Sitzbäder, Umschläge oder Salben (z.B. Kamille, Hamamelis, Eichenrinde, Arnika, Schafgarbe, Zinnkraut, Lavendel, Wacholder).
Leberpflege: entlastet den Darm und fördertdie Verdauung, z.B. mit Mariendistel.
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